Was tun bei einem Notfall

Reifenplatzer, Feuer, Motordefekt: Auch mit modernen Autos kann das passieren. Acht brenzlige Situationen – und wie man sich am besten bei einem Notfall verhält.

Spurhalteassistent, Abstandsregelung, Müdigkeitswarner – die Zahl der Sicherheitssysteme im Pkw wächst unaufhörlich. Die Botschaft der Hersteller: All die technischen Helfer kümmern sich um dich und verhindern, dass hinter dem Steuer etwas schiefgeht. Das Auto, dein fahrender Schutzraum?

Leider nicht immer. Denn auch in modernen Fahrzeugen lassen sich technische Defekte nicht gänzlich ausschließen und können Systeme ausfallen. Und dann ist da noch der Risikofaktor Mensch: Was, wenn der Fahrer plötzlich kollabiert? Wie Sie in diesem und in anderen Notfällen richtig reagieren, erfahren Sie hier.

Der Fahrer wird ohnmächtig
Wenn einem hinterm Steuer übel oder schwindelig wird, schafft man es meist noch, das Auto sicher zum Stehen zu bringen. Bei plötzlicher Ohnmacht kann nur noch ein Beifahrer helfen: erst einmal lenken, um Kollisionen zu vermeiden. Dann Schalt oder Automatikwählhebel in den Leerlauf bringen und versuchen, die Handbremse zu ziehen. Motor ausstellen, aber keinesfalls Schlüssel abziehen,weil dadurch die Lenkradsperre einrastet.

Reifen platzt während der Fahrt
Ein lauter Knall, ein Schlag: Ein Reifenplatzer ist ein plötzlicher Schock. Versuchen Sie trotzdem, hektische Lenkbewegungen zu vermeiden und das Auto ruhig, aber entschieden gerade zu halten. Falls das Heck auszubrechen droht: gefühlvoll bremsen und sanft gegenlenken. Wenn das Fahrzeug steht, schalten Sie sofort die Warnblinkanlage ein. Um diesem Pannen-Klassiker vorzubeugen: den Luftdruck regelmäßig (am besten alle zwei bis drei Wochen) kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. Die Werte stehen am Türausschnitt, im Tankdeckel oder in der Bedienungsanleitung.

Der Motor fällt aus
Geht der Motor während der Fahrt aus, fällt auch die Servo-Unterstützung von Lenkung und Bremse aus. Dann sind viel größere Kräfte nötig, um das Auto zu steuern und zum Stehen zu bringen. Doch mit vollem Pedaldruck kann der Wagen auch in diesem Fall relativ sicher abgebremst werden. Auch ein Verlangsamen durch Runterschalten der Gänge funktioniert bei Motorausfall noch.

Anhänger gerät ins Schlingern
Dies kann bei Seitenwind oder bei Geschwindigkeiten über 100 km/h auftreten. Auf keinen Fall panische Lenkmanöver versuchen, sondern sanft bremsen und – falls nötig – leicht gegenlenken. Meist müssen Sie nur ein wenig Tempo raus nehmen, um das Gespann zu stabilisieren.

Auto beschleunigt ungewollt
Passiert sehr selten, etwa durch Turboladerschäden (nur Dieselmotoren) oder elektronische Defekte in der Motorsteuerung. Wichtig zu wissen: Sie können Ihr Fahrzeug in dieser Situation mit beherztem Bremsen „einfangen“, denn selbst bei Autos mit hoher PS-Zahl ist die Bremskraft deutlich stärker als die Kraft des Motors. Zusätzlich sollten Sie den Motor am Zündschloss ausstellen (Zündschlüssel auf keinen Fall dabei abziehen).

Kühlerschlauch leckt
Treten aus dem Kühlsystem größere Mengen Flüssigkeit aus – etwa bei einem geplatzten Kühlerschlauch oder Leck im Kühler –, gibt es nur eine Option: Sofort an sicherer Stelle anhalten, um kapitale Motorschäden zu verhindern. Weil Undichtigkeiten nicht immer zu merken sind (vor allem bei schneller Fahrt), gewöhnen Sie sich an, unterwegs regelmäßig einen Blick auf die Motortemperaturanzeige zu werfen: Steht der Zeiger auf Rot, kann dies auf ein Leck im Kühler hindeuten.

Ein Brand im Motorraum
Bei Rauchentwicklung an der nächstmöglichen Stelle halten. Die Ursache für den Qualm kann harmlos sein. Dennoch müssen alle Insassen das Fahrzeug sofort verlassen, da Rauchgase oft giftig sind. Ruhe bewahren: Autos explodieren nicht wie im Actionfilm. Bis ein Pkw bei Motorbrand komplett in Flammen steht, vergehen bis zu zehn Minuten. Setzen Sie unbedingt einen Notruf (112) ab.

Das Auto schleudert ins Wasser
Ein Horrorszenario: Das Fahrzeug gerät, z.B. auf Glatteis, ins Schleudern und steuert auf ein Gewässer zu. Um sich im Wasser retten zu können, sollten Fahrer und Beifahrer so schnell wie möglich die Autotüren öffnen, da durch den Druck im Wasser die Türen von außen zu gepresst werden. Elektrische Fensterheber funktionieren unter Wasser meist noch für einige Sekunden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte die Aufgabe lösen! *