Gefährliche Landstraßen
Anteil der Verkehrstoten auf Landstraßen am höchsten.
Wer in Deutschland und der EU auf Landstraßen unterwegs ist, fährt mit hohem Risiko. Seit Jahrzehnten ist hier der Anteil der Verkehrstoten am höchsten. Ursachen dafür gibt es viele.
Wo die größten Optimierungspotenziale für mehr Verkehrssicherheit liegen, zeigt der DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2013 aus Sicht von Unfallforschung, Verkehrspsychologie und Prüftechnik auf.
„Um nicht nur das EU-Ziel einer weiteren Halbierung der Zahl der Verkehrstoten bis 2020 zu erreichen, sondern speziell auch die Verkehrssicherheit auf Landstraßen zu erhöhen, sind nachhaltige Anstrengungen auf allen Ebenen nötig“, so Dipl.-Ing. Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands der DEKRA SE und Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH, bei der Präsentation DEKRA Verkehrssicherheitsreports.
„Trotz aller Erfolge sind die Zahlen von 2012 insbesondere mit Blick auf die Getöteten auf Landstraßen eine Herausforderung, der sich auch DEKRA engagiert stellt.“
Überholvorgänge auf Landstraßen enden noch viel zu oft mit Frontalkollisionen oder schleuderndem Abkommen von der Fahrbahn. „Unzureichende Sicht, Fehleinschätzung von Abständen und Geschwindigkeiten sowie die eigene Ungeduld sind nur einige Gründe für den oft fatalen Entschluss zum Überholen“, erklärt DEKRA Vorstand Klinke.
„Gerade hohe Lkw-Dichte führt zu deutlichen Geschwindigkeitsdifferenzen und dem Wunsch von Pkw-, aber auch Motorradfahrern, schnell zu überholen.“ Abhilfe schaffen kann hier etwa der abschnittsweise Ausbau mit einem dritten Fahrstreifen im Richtungswechsel.
Ein hohes Potenzial zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bieten auch Fahrerassistenzsysteme wie etwa das elektronische Stabilitätsprogramm ESP oder der „Spurverlassenswarner“. Ziel muss es laut DEKRA sein, für jedes sicherheitsrelevante System die zuverlässige Funktion über die gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeugs zu gewährleisten. Wartung und Service dürften also nicht vernachlässigt werden. Einen entscheidenden Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leistet hier auch die periodische Fahrzeugüberwachung.
Unabhängig von Fahrerassistenzsystemen bleibt der Sicherheitsgurt aber Lebensretter Nummer eins und sollte konsequent genutzt werden.