Der Seat Ibiza FR 1.0 Eco TSI im Test
Sonne, Schaumpartys und Hippiemärkte: Das assoziiert man im Allgemeinen mit Ibiza. Nach dem Eiland im Mittelmeer benannte Seat vor 22 Jahren auch seinen kleinen Hoffnungsträger, der damals noch mit Benzinmotoren von Porsche und Dieselmotoren von Fiat unterwegs war. Ebenso wie die spanische Partyinsel erfreut sich auch der automobile Ibiza vor allem bei jungen Leuten ungebrochener Beliebtheit.
Seit 2008 ist die vierte Generation des Bestsellers auf der Straße. Seit Mitte vergangenen Jahres ist die optisch und technisch aufgefrischte Version 4.2 unterwegs. Angeboten wird der Konzernbruder des VW Polo als Drei- und Fünftürer sowie als Kombi. Die Preisliste beginnt mit 11.990 Euro. Der hier getestete Fünftürer mit 110 PS-Kraftwerk und Formula Racing (FR)-Ausstattung kostet 18.740 Euro.
Auch, wenn sich am Design außer neuen Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht und neuen Alufelgen nichts geändert hat, macht der 4,08 Meter lange und 1,70 Meter breite Ibiza optisch ordentlich was her. Vor allem, wenn er wie das Testfahrzeug mit roten Füßen, Ohren und Nase daherkommt. Die gefälligen Rundungen und die bei Seat „lineas emotiones“ genannten Bügelfalten verleiten den Betrachter fast schon dazu, die Hand auszustrecken und das Blechkleid zu streicheln. Das gilt vor allem für das ausladende Hinterteil a la J. Lo.
Der Rest aus der roten Lackspraydose wurde im Innenraum versprüht – auf Lüftungsdüsen, Teile des Lenkrads und die Sicherheitsgurte. Die so genannten „Color Packs“ gibt es aber unter anderem auch in einem eleganten Bronze- oder einem zarten Purpur-Ton. Dieses Ambiente dürfen auch die bis zu drei Hinterbänkler recht bequem genießen – wenn sie nicht allzu groß gewachsen oder breit geraten sind. Der Kofferraum ist mit einem Volumen von 292 Litern nicht gerade rekordverdächtig, reicht aber locker für drei Kisten Bier, zwei Sack Kohle und eine Kühltasche voll Grillgut.
Was die inneren Werte betrifft, präsentiert sich der Ibiza mit einem neuen, übersichtlicheren Cockpit, wertig anmutenden Softtouch-Materialien, anschmiegsamen Sportsitzen und – heute fast schon unverzichtbar und für einige das Kaufargument Nummer 1 – einem innovativem Konnektivitätskonzept. „Full Link“ nennt man dies bei Seat. Es vereint Mirrorlink mit den Funktionen von Apple-Car-Play und Android-Auto. Bedient wird das ganze vom Smartphonebesitzer intuitiv über den fetten Touchscreen in der Mittelkonsole. Wer seinen Ibiza mit der Connect-App „powered by Samsung“ aufpimpt, ist sogar „always on“, ohne den Blick vom Verkehrsgeschehen abzuwenden.
Auch ansonsten ist der Ibiza FR bestens ausgestattet. Unter anderem mit Klimaelektronik, Bordcomputer, Berganfahrassistent, Tempomat, Müdigkeitserkennung, Licht- und Regensensoren, Abbiegelicht, Einparkhilfe hinten und einem Media-System mit Sprachsteuerung. Ebenfalls serienmäßig im FR ist das Sportfahrwerk. Gemeinsam mit dem agilen Dreizylindermotor, der aus nur einem Liter Hubraum dank Turbounterstützung 110 PS kitzelt, der direkt ansprechenden Lenkung und den bissigen Scheibenbremsen sorgt es für jugendlichen Fahrspaß. Und das bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 200 km/h. Den Spurt von Null auf Hundert erledigt der 1,1 Tonner in gut neun Sekunden. Das maximale Drehmoment von 200 Nm steht bereits ab 2000 U/min zur Verfügung. Viel Schaltarbeit fällt somit nicht an.
Die Betriebskosten halten sich in erfreulichen Grenzen. Bei den meist flotten Testfahrten begnügte sich der Spanier mit gut fünf Litern Superbenzin auf hundert Kilometern. In der City hilft die Start-/Stopp-Automatik beim Spritsparen.
Fazit: Mit Speck fängt man Mäuse. Mit coolen Color-Packs, zeitgemäßem Infotainment-Lösungen und sparsamen, aber trotzdem spritzigen Motoren junge Autokäufer. Mit dem dank konsequenter Modellpflege überhaupt nicht in die Jahre gekommenen Ibiza erhält man ein technisch ausgereifte, Fahrzeug weit weg von allen Kinderkrankheiten und ganz dicht dran am Geist der Zeit.
Alle weiteren Infos über den Seat Ibiza FR 1.0 Eco TSI findest Du hier: www.seat.de