Der neue Trend, Autos online kaufen oder abonnieren
Die Autoindustrie sieht sich einer angeblichen Krise gegenüber, doch tatsächlich haben viele Hersteller bereits neue Wege gefunden, um ihre Produkte attraktiver zu gestalten.
Ein solcher Weg ist der Onlineverkauf von Neuwagen im Internet, der als eine Art „Amazon für Autos“ bezeichnet wird. Doch welche Vorteile hat dieses neue Vertriebsmodell für die Kunden?
Der Onlineabsatz von Neufahrzeugen wurde durch die Corona-Pandemie weiter vorangetrieben. Mittlerweile können Kunden bei verschiedenen Herstellern wie Volvo, Citroën, Peugeot, Opel oder Tesla ihr Wunschauto online in den Warenkorb legen. Bei einigen Anbietern sind Lieferung und Anmeldung bereits im Preis enthalten.
Allerdings sind viele Fahrzeuge bereits vorkonfiguriert und können nicht individuell angepasst werden, was sie in der Regel günstiger macht. Rabatte von bis zu 30 Prozent sind keine Seltenheit. Kunden, die selbst entscheiden möchten, welche Extras ihr Auto haben soll, müssen sich online oft durch verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten kämpfen. Ein Nachteil des digitalen Kaufs ist jedoch, dass Probefahrten nicht möglich sind und persönliche Beratung fehlt. Die Garantieleistungen variieren je nach Anbieter, daher empfiehlt es sich, die Angebote genau zu vergleichen. Ein besonderes Merkmal des Online-Shoppings ist das 14-tägige Widerrufsrecht.
Ein weiteres innovatives Modell in der Autoindustrie ist das Auto-Abo. Kunden können hier für einen monatlichen Fixpreis ein Fahrzeug abonnieren. Die Pauschale umfasst bereits die Kfz-Versicherung, Steuern, Zulassungskosten, Wartung, Inspektion, Hauptuntersuchung und saisonale Bereifung. Lediglich Kraftstoff oder Strom müssen zusätzlich bezahlt werden. Auch Freikilometer sind in der Regel inklusive, und bei Bedarf können weitere Kilometer einfach hinzugebucht werden. Dieses Modell ist attraktiv für Kunden, für die die Nutzung wichtiger ist als der Besitz eines Fahrzeugs.
Es gibt mittlerweile viele Anbieter, darunter Mercedes, Volvo oder Volkswagen, aber auch Start-ups und Autovermieter wie cluno, finn.auto, vivelacar, Buchbinder und Sixt in Zusammenarbeit mit dem ADAC. Diese Rundum-sorglos-Pakete bieten den Kunden viele Vorteile. Bei einigen Anbietern muss man nur wenige Tage auf die Lieferung des Autos warten, und im Gegensatz zum Restwertleasing muss man sich keine Sorgen über den Wertverlust des Fahrzeugs machen. Außerdem bindet man sich nicht über Jahre an ein bestimmtes Auto. Je nach Anbieter sind Abos ab einem Monat bis zu zwei Jahren möglich. Dadurch kann man beispielsweise im Winter einen SUV mit Allradantrieb und im Sommer ein Cabrio nutzen. Allerdings hat diese Flexibilität ihren Preis. Monatliche Kosten für einen Golf 8 liegen knapp bei 500 Euro, während für einen BMW X3 über 600 Euro fällig werden, ohne die Kosten für Kraftstoff.
Besonders für diejenigen, die ein Elektroauto ausprobieren möchten, ist das Auto-Abo interessant. Man kann problemlos für einen begrenzten Zeitraum ein Elektroauto testen.