Der neue Alfa 4C
Endlich wieder ein Alfa, wie er sein soll: Leicht, schnell, mit messerscharfem Handling und Gänsehaut-Sound. Der neue 4C ist ein Statement er beweist, dass Alfa Romeo noch lebt.
Wenn Alfas Europa-Chef Louis Carl Vignon von „Passion“ spricht, nimmt man es ihm bei diesem Auto wirklich ab. Die Leidenschaft der Entwickler dringt dem Alfa 4C aus jeder Pore. Understatement? Das ist dem Alfa 4C fremd. Der Schönling will auffallen, mimt optisch perfekt proportioniert den Mini-Ferrari. Schon beim Starten lässt er die Wände
wackeln und grollt beim ersten Gasstoß mit einem tiefen Bass, als käme er direkt von der Rennstrecke. Wer das seinen Nachbarn nicht antun möchte, sollte besser kein Kreuz beim 700 Euro teuren Sportauspuff machen. Auch innen meldet sich der hinter dem Fahrer platzierte Mittelmotor lautstark zu Wort. Was zunächst wie Musik in den Ohren klingt, kann auf der Langstrecke aber schnell nerven. Doch Dämmung bringt Gewicht und ist damit Gift für einen Sportler:
Beim 4C setzt Alfa auf Leichtbau. Die Fahrzeug-Struktur besteht aus einem federleichten Karbon Monocoque, die Karosserie aus Kunststoff und Aluminium. Selbst bei der Windschutzscheibe wurde dünneres Glas als sonst eingebaut. Das überaus respektable Ergebnis: „Trocken“ – also ohne Benzin, Öl und andere Flüssigkeiten – wiegt der Alfa 4C nur 895 Kilo. Keine Frage, dass der 240 PS starke 1,8- Liter-Turbobenziner leichtes Spiel hat und den Alfa in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 treibt. Ein Spaß, der durch das Doppelkupplungsgetriebe noch intensiver wird. Der Fahrer klickt sich via Paddel am Lenkrad durch die sechs Gänge, kann dadurch die Hände dort lassen und die nächste Kurve anpeilen.
Die durchfährt der Italiener wie an der Schnur gezogen, lässt sich kaum aus der Ruhe bringen. Wer es gemütlicher mag, kann auch automatisch die Gänge einlegen lassen. Ein Schaltgetriebe wird nicht angeboten. Luxus dürfen die beiden Insassen im spartanischen Cockpit nicht erwarten. Es geht eng zu, und der Beifahrersitz ist nicht einmal verstellbar.
Rückwärts Rangieren gleicht einem Blindflug und gestaltet sich als Kraftakt: Eine Servolenkung gibt es nicht.
Doch echte Alfisti dürfte viel mehr stören, dass vom 4C nur 3.500 Stück pro Jahr gebaut werden können, 35o davon für Deutschland. Der 4C wird daher ein Nischenfahrzeug bleiben und enttäuschten I59 und Spider Fahrern nicht helfen. Deren Modelle sind lange eingestellt worden, Nachfolger nicht in Sicht. Hier wünschen wir uns mehr „Passion“ von den Verantwortlichen. Der Preis für den neuen Alfa 4C liegt bei 50.500 Euro.
Positiv: Direktes Handling. Tolle Fahrleistungen.
Negativ: Kein Alltagsauto.
Technische Daten (Herstellerangaben)
Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner
Hubraum: 1750 cm3
Leistung: 177 kW/240 PS
max. Drehmoment: 350 Nm (2200/min)
0-100 km/h: 4,5 s
Vmax 258 km/h
EU-Normverbrauch: 6,8 Liter Super/100 km
innerorts: 9,8 1/100 km
außerorts: 5,0 1/100 km
Länge/Breite/Höhe 3,99/1,86/1,18 m
Kofferraumvolumen: 110 Liter
CO2-Emission 157 g/km
Weitere Infos bekommst Du hier: www.alfaromeo.com