Der Jeep Cherokee 2.2 MultiJet Limited
Der Jeep Cherokee 2.2 MultiJet Limited im Test!
Ob die American Motors Corporation ein politisches Signal setzen wollte, als sie ihr Flaggschiff nach dem einst mächtigsten Indianerstamm Nordostamerikas benannte, ist unbekannt. Kein Zweifel besteht hingegen daran, dass der Jeep Cherokee seit über 40 Jahren ein automobiler Exportschlager ist.
Produziert wird das wuchtige SUV seit 1987 von der amerikanischen Fiat-Tochter Chrysler. Somit ist die fünfte Generation des Jeep Cherokee ein waschechter Italo-Amerikaner. Zu haben ist der Offroader ab 33.900 Euro. Der hier im Test gefahrene Cherokee mit 200 PS-Dieselmotor in der gehobenen „Limited“-Ausstattung steht für 48.500 Euro in der Preisliste.
Während es im vergangenen Jahrtausend für Geländewagen noch en vogue war, hemdsärmelig im rustikalen Outfit und ziemlich kastig aufzutreten, zeigt man sich heute gerne mit einem die muskulöse Figur betonenden Blechkleid. So hat man auch den 4,62 Meter langen, 1,86 Meter breiten und 1,70 Meter hohen Cherokee ordentlich herausgeputzt. Außer dem markanten Kühlergrill mit seinen sieben abgerundeten langen Aussparungen erinnert beim aktuellen Cherokee kaum noch etwas an die Vergangenheit der Marke als Hersteller von Militärfahrzeugen. Blickfang sind die futuristischen Scheinwerfer.
Auch im Innenraum geht es alles andere als rustikal zu. Belüftete und beheizbare Nappaledersitze, ein Surround-Sound-System von Alpine mit über 500 Watt, zehn Lautsprechern und Subwoofer, ein Navigationssystem mit 8,4 Zoll- Touchscreen, ein DAB-Radio mit allen Anschlüssen auch für Smartphonebesitzer, das schlüssellose Türöffnungs- und Startsystem, der Tempomat, die Zweizonen-Klimaautomatik und die fast blickdicht abgedunkelten hinteren Scheiben sind nur einige der Annehmlichkeiten, die die Cowboys von heute erwarten.
Ganz abgesehen von fast inflationär viel Platz für bis zu fünf Passagiere und ihr Gepäck. Hinter die elektrisch zu betätigende Heckklappe und die verschieb- und neigungsverstellbaren Rücksitze passen mindestens 591 Liter. Wer den Cherokee als Zugpferd benutzen möchte, darf rund zweieinhalb gebremste Tonnen anhängen.
Obwohl der Cherokee optisch ohne Frage ein Ami ist: Unter seiner wuchtigen Motorhaube schlägt ein italienisches Herz. Verbaut wurde der 200 PS starke 2,2 Liter-MultiJet-Turbodieselmotor von Fiat, der bei weitem nicht so trinkfreudig ist wie ein amerikanischer Big-Block. Bei den Testfahrten genehmigte sich der Zweitonner auch dank des Start- und Stoppsystems nur gut sieben Liter Dieselkraftstoff auf hundert Kilometern. Auch, wer öfter mal den Sprint von Null auf Hundert in den möglichen 8,5 Sekunden absolviert oder mit über 200 km/h unterwegs ist, wird nicht mit einem Verbrauch im zweistelligen Bereich bestraft.
Den erreicht man höchstens auf der Tour durchs schwere Gelände. Dank dem aktiven Allradantrieb und dem Selec-Terrain-Assistenzsystem ist man sowohl auf sandigem Untergrund als auch auf verschneiten Wegen sicher und flott unterwegs. Apropos flott: Obwohl der Cherokee auch auf Schlaglochpisten keine Bandscheibenvorfälle provoziert, ist das Fahrwerk (Einzelradaufhängung und Querstabilisatoren rundum) keinesfalls so schwammig, wie man es in einem amerikanischen Fahrzeug vermuten könnte, und einer sportlichen Tour über die Landstraße keinesfalls abgeneigt.
Zum Fahrspaß „on the road“ tragen neben dem bulligen Drehmoment von 440 Nm schon ab 2500 U/min auch die direkt ansprechende Lenkung und die fest zubeißenden Bremsen bei. Ein technischer Leckerbissen und Garant für schaltpausenfreien Vortrieb ist das neunstufige Automatikgetriebe.
Test-Fazit: Der Cherokee 2.2 MultiJet Limited bietet abgesehen vom Einparken in engen Lücken nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Wer den „American Way of Drive“ mag, wird den Jeep lieben.
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