Der Jaguar XE im Test

In der Imagebroschüre des Premiumherstellers heißt es „Der XE ist die fortschrittlichste, effizienteste und ausgereifteste Sportlimousine, die Jaguar je gebaut hat“. Im britischen Solihull bei Birmingham wird der XE seit 2014 produziert, wobei derzeit eine schrittweise Verlagerung ins nur wenige Kilometer entfernte Castle Bromwich wegen der großen Nachfrage vollzogen wird, wo dann alle Limousinen- und  Sportwagenmodell von Jaguar gefertigt werden.

Jaguar XE Der noble Brite ist seit dem Frühsommer 2015 auch hierzulande erhältlich. Der XE mit dem 180 PS starken Dieselmotor in der Ausstattungsvariante R-Sport mit Allradantrieb und 8-Stufen-Automatik, für den mindestens 45.800 Euro auf den Tisch gelegt werden müsste, stand zu einer Testfahrt zur Verfügung. Sollte man sich den XE in der Basisversion anschaffen wollen, muss mit 36.800 Euro rechnen.

Jaguar hat bereits von 2001 bis 2009 mit dem X-Type sein Portefeuille bis hinab in die Mittelklasse erweitert und schickt nun seinen XE ins Rennen, um die Gunst von Käufern zu gewinnen, die sonst mit einem 3er BMW, einem Audi A4 oder in der C-Klasse von Mercedes unterwegs sind.

Drei Zwei- bis Drei-Liter-Benziner zwischen 200 und 340 PS sowie zwei Zwei-Liter-Dieselaggregate mit 163 und 180 PS stehen als Kraftwerke unter der Motorhaube zur Verfügung.

Der coupeförmige Fünftürer blickt aus bis fast zu den Vorderrädern reichenden leicht zusammengekniffenen Scheinwerferaugen aufs Geschehen. Auch im Innenraum markieren typisch hochwertige, aber nie protzig wirkende Materiallandschaften und bequeme Sitze vorne wie hinten den XE. Das Display ist beim Jaguar der Hingucker. Ein 8-Zoll-Touchscreen-Farbdisplay mit Radio, Bluetooth, iPod-, USB- und Aux-Anschluss ist serienmäßig dabei. Man kann auch auf ein 10,2-Zoll-Display mit SSD-Festplattennavigation, 380 Watt-Klangsystem und CD/DVD-Laufwerk upgraden.

Für das Urlaubsgepäck bietet der Kofferraum mit einem Volumen von 455 Litern ordentlich Platz. Durch die flache Heckpartie wird die Sicht nach hinten etwas eingeschränkt. Einen Heckscheibenwischer wünscht man sich bei regnerischem Wetter.

Das Fahrzeug startet schlüssellos. in 7,9 Sekunden geht es per 8-Stufen-Automatikgetriebe rauf auf Tempo 100. Der maximale Drehmoment von stolzen 430 Nm, die ab 1.750 U/min anliegen, hilft dabei. Präzises Feedback gibt die Servolenkung. Abgeriegelt wird bei 225 km/h.

Der Pilot darf zwischen Normal-, Eco-, Regen/Winter- und dem Dynamicmodus mit schnelleren Gangwechseln bei den Fahrprogrammen wählen. Bei letzterem leuchtet das Cockpit rot. Am Schalthebel steht für einen flotteren Vortrieb auch die Position S zur Verfügung. Per Schaltwippen am Lenkrad können auch jene ins Geschehen eingreifen, die nicht alles dem Automaten überlassen wollen.

Der 4,67 Meter lange, 1,42 Meter hohe und 1,85 Meter breite XE hat seiner Klasse als sicherstes Auto 2015 beim europäischen Crashtest abgeschnitten. Für den Personenschutz, die stabile Aluminiumkarosserie und die Vielzahl der Assistenzsysteme gab es Bestwerte.

Der seit Frühjahr 2015 verfügbare intelligente Allradantrieb sorgt zusätzlich für Sicherheit. Eine Software überträgt exakt den benötigten Drehmoment an die Vorderachse immer dann wenn mehr Traktion gebraucht wird. So können über 90 Prozent des Drehmoments bei wechselnden Straßenverhältnissen auf die Vorderräder verteilt werden.

Fazit: Mit dem Jaguar XE ist man einen großen Schritt vorangekommen, im Plan der Raubkatze im Mittelklasse-Revier der Premium-Platzhirsche von BMW, Mercedes und Audi zu wildern. Je nach Geldbeutel steht eine umfangreiche Zusatzausstattung zur Verfügung.

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