Der Hyundai i20 1.4 CRDi im Test
Ob als Zweitwagen für die Frau Gemahlin, Abiturgeschenk fürs Töchterchen oder Notlösung für den sich ständig auf Parkplatzjagd befindenden Citybewohner: Als Statussymbol taugten Kleinwagen bis zur Jahrtausendwende nur bedingt. Das hat sich nachhaltig geändert. So mancher Vertreter der offiziell als B-Segment bezeichneten „Polo-Klasse“ hat vor allem bei der Smartphone-Generation Kultstatus erlangt. Aber auch Automobilisten im oder jenseits des Mittelalters haben erkannt, dass Größe nicht alles ist und vor allem die Beweglichkeit zählt.
Ein beliebter Kleinwagen hierzulande ist auch der Hyundai i20. Der Koreaner ist ab 11.990 Euro zu haben. Der hier getestete 1.4 CRDi Style mit 100 PS und einer fast schon luxuriösen Serienausstattung markiert mit 19.850 Euro das Ende der Preisliste.
Eigentlich ist der gut vier Meter lange i20 gar kein Koreaner, Die zweite Generation des Getz-Nachfolgers wurde im hessischen Rüsselsheim entwickelt. Produziert wird er in der Türkei. Die Designer hielten sich in Sachen modischem Schnickschnack vornehm zurück und setzten stattdessen auf zeitlose Eleganz.
Gefällige Rundungen kennzeichnen das blecherne Gewand des i20. Akzente setzen die schicken Alufelgen und die abgedunkelten, hinteren Scheiben. Eher konservativ präsentiert sich auch der Innenraum. Analoge Rundinstrumente im Mittelpunkt des aufgeräumten Cockpits, recht weiches Gestühl und eine insgesamt wertig anmutende Einrichtung sorgen für eine fast schon heimelige Atmosphäre.
Die dürfen auch die bis zu drei Fondpassagiere in schmerzfreier Körperhaltung mit ausreichend Bein-, Schulter- und Ellenbogenfreiheit genießen. Vorausgesetzt ihre Körpergröße und -fülle liegt deutlich unterhalb des Basketballer und Gewichtheber-Formats.
Das 325 Liter große Gepäckabteil ist Klassendurchschnitt. Zwischen Heckklappe, Rücksitzlehnen und Hutablage passen drei Kisten Bier und ein bisschen Kleinkram.
Angetrieben wird der i20 1,4 CRDi von einem drehfreudigen Benzinmotor mit 100 PS (74 KW), der dem 1,1-Tonner zu ordentlichen Fahrleistungen verhilft: In 11,6 Sekunden geht’s von 0 auf 100 Stundenkilometer, in der Spitze schafft der Kleine 184 Sachen. Das maximale Drehmoment von 134 Nm steht allerdings erst bei 3.500 U/min zur Verfügung, was dem sportlich ambitionierten Fahrer einiges an Schaltarbeit abverlangt. Wer seinen Gasfuß gut unter Kontrolle hat und den Fronttriebler im sechsten Gang rollen lässt, kommt mit einem vollen 50 Liter-Tank locker über 700 Kilometer weit. Bei den Testfahrten wurden rund sieben Liter Superbenzin auf hundert Kilometern verbraucht.
Auch das Fahrwerk des i20 (Einzelradaufhängung rundum) ist mehr auf komfortables Cruisen als aufs Kurvenfegen ausgelegt. Die Bandscheiben Schwiegermutter auf der Rückbank wissen das zu schätzen.
Neben den üblichen Assistenzsystemen wie ABS und ESP hat der Hyundai unter anderem ein Stabilitätsmanagement, eine Berganfahrhilfe und ein Spurhaltewarnsystem an Bord.
Ausstattungshighlights sind die Einparkhilfe rundum, das Abbiegelicht, das Audiosystem mit AUX-/USB- und iPod-Anschlüssen, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Lenkradfernbedienung, der Tempomat, die Klimaautomatik und das beheizbare Lenkrad.
Fazit: Der Hyundai i20 1,4 CRDi Style ist ein kleiner, aber feiner Gefährte für die Einkaufstour in die Stadt, die tägliche Fahrt zur Arbeit und den Familienausflug. Die starke Motorisierung und die üppige Serienausstattung machen das i20-Topmodell zu einem preiswerten Vertreter der Kleinwagenklasse.