Der BMW i3 mit Elektroantrieb

BMW i3 BMW wird elektrisch: Als erster Vertreter einer neuen Fahrzeug-Generation bricht der BMW i3 mit Traditionen — bei Material, Produktion und Vertrieb
Alles anders: Für BMW war die Entscheidung, den kleinen BMW i3 mit Elektroantrieb zu bauen, sicher die mutigste seit Langem. Denn der in Leipzig gefertigte Mini-Stromer soll nicht nur die Antwort auf den Trend zu Megastädten geben. Nein, der i3 soll auch wieder ein echter BMW sein. Um diese Ziele zu erreichen, genügte es nicht, wie sonst üblich, einen Elektroantrieb in ein bestehendes Modell zu implantieren. Beim i3 musste sich die gesamte Fahrzeugarchitektur dem Elektroantrieb unterordnen und sogar dessen Nachteil (hohes Gewicht wegen der Akkus) kompensieren.

Die Lösung: eine Kombination aus einem Aluminium-Modul, das die Lithium-Ionen-Hochleistungsbatterie, Antrieb und Fahrwerk beherbergt sowie die aufgesetzte Karosserie aus Carbonfaser-verstärktem Kunststoff (CFK). Die komplette Komposition wiegt 1196 kg (Basisversion) und damit nicht mehr als ein vergleichbarer, vollgetankter konventioneller Kleinwagen. Im ADAC Test samt Crash musste der BMW i3 nun beweisen, ob er die Erwartungen seiner Väter erfüllt. Der Erstkontakt baut bereits Spannung auf: Drückt der Fahrer auf den Türöffner seines Schlüssels, werden Lenkrad und Armaturenbrett in ein geheimnisvolles blaues Licht getaucht. Erst beim Aufmachen der Tür fährt die gesamte Innenbeleuchtung hoch.
Der Arbeitsplatz ist übersichtlich: Ein kleiner Bildschirm hinterm Lenkrad informiert über Grunddaten wie Tempo und Reichweite, der zweite in der Mitte des Armaturenbretts über alle Funktionen, die per iDrive-Knopf auf der Mittelkonsole bedient werden. Auf den Leichtbausitzen lässt es sich aushalten, zumal das Platzangebot vorn reichlich ausgelegt ist. Im Fond wird es aber für Mitfahrer ab 1,80 Meter eng.

Der BMW i3 beschleunigt aus dem Stand wie eine Rakete, seine Lenkung reagiert so direkt wie beim Kart. Das komfortable Fahrwerk könnte auf kleine Unebenheiten feiner ansprechen. Im Ausweichtest machen die schmalen Räder relativ früh beim Übertragen der Seitenkräfte schlapp. Doch das scharf agierende ESP bringt den i3 sofort zurück in die Spur. Durch Lupfen des Gasfußes bremst sich der BMW sofort stark ab, bei höherem Tempo weniger als bei langsamer Fahrt, und gewinnt so Bremsenergie für die Batterie zurück. Vorteil: Dies erspart dem Fahrer den häufigen Tritt auf die Bremse. Und aus Gründen der Sicherheit leuchten automatisch die Bremslichter auf.
Den i3 gibt es ab einem Preis von 34.900 Euro beim Händler; und auch über das Internet sowie das sogenannte Customer Interaction Center.
FAZIT: Der BMW i3 ist ein überzeugendes Elektromobil mit prima Fahrleistungen. Wenn er den gleichen Kultstatus wie der Mini erreicht, wird er sich wie geschnitten Brot verkaufen.

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Gutes Ergebnis beim ADAC EcoTest
Mit seinen Messwerten im ADAC EcoTest ist der i3 ein Musterknabe. Beim derzeitigen Strommix der Kraftwerke erzeugt er nur 94 g CO2 pro Kilometer.
In der Umweltbilanz hat der i3 eine saubere Weste: fünf Sterne im ADAC EcoTest. Bei geladener Batterie kommt der quirlige Stromer (ohne Berücksichtigung der Ladeverluste beim Tanken) rund 145 km weit. Wer mehr braucht, muss den i3 mit Range-Extender-Motor kaufen (plus 4.500 Euro). Er wird aktiv, sobald die Batterie auf einen definierten Ladezustand sinkt. Insgesamt steigt die Reichweite so auf 300 km.

Guter Eigenschutz, aber nur vier Sterne
Die Carbonkarosserie des BMW i3 hat zwei Gesichter: Sie überzeugt im Crashtest beim Insassenschutz, patzt aber beim Unfall mit Fußgängern.
Wer hätte das gedacht: Da will BMW die Welt der Mobilität mit einem bemerkenswerten Elektroauto aus den Angeln heben und lässt doch die Chance sausen, beim Euro NCAP-Crashtest die maximal möglichen fünf Sterne zu ergattern.
Dabei hätte das Konzept zum Erfolg getaugt. Beim Frontcrash leisten die ausgeklügelte Knautschzone und die stabile Fahrgastzelle, die vollständig intakt bleibt, ganze Arbeit. Besonders beeindruckend: Der „eiserne Baum“ dringt beim seitlichen Pfahlaufprall (29 km/h) sehr wenig in den Innenraum ein, die Belastungen der Brust sind jedoch erhöht. Der Schutzschild der im Fahrzeugboden eingebauten Batterie zeigt sich bei allen Crashtest-Varianten unerschütterlich.
Enttäuschend aber: Das schlechte Abschneiden des als Citymobil konzipierten i3 beim Fußgängerschutz. Dort werden nur 57 Prozent aller möglichen Punkte erreicht. Außerdem fehlen die Warner für nicht angelegte Gurte auf den Rücksitzen.
Leider keine Punkte bringt das serienmäßige Notrufsystem, das bei Unfällen aktiv wird und schnelle Hilfe organisiert.

Weitere Bilder und alle Infos über den BMW i3 bekommst Du auf www.bmw.de

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