Der Alfa Romeo Giulia
Romeo fährt Giulia – Mit ihr will Alfa zurück zu alten Tugenden finden: Die Italiener setzen auf Individualität und Sportlichkeit – und natürlich auf eine ganze Menge Emotion!
Mit atemberaubender Geschwindigkeit schießt die Giulia auf die nächste Kurve zu – gefühlt viel zu schnell. Doch der Alfa Testfahrer auf dem werkseigenen Versuchsgelände weiß offensichtlich, was er tut, und steigt im letzten Moment in die Eisen. Die Keramikbremsen beißen kräftig zu, und die Mittelklasse-Limousine nimmt die nächste Schikane so locker, als wäre es eine Spazierfahrt.
Was bei manchem Mitfahrer für eine blasse Gesichtsfarbe sorgt, ist für Alfisti ein Fest: Die Marke ist wieder da, nach vielen Jahren des Stillstands. Der heiße Ritt mit der Topversion Quadrifoglio zeigt, wohin Alfa will: nach oben. Mit unglaublichen 510 PS und einer Spitze von 307 km/h möchten sich die Italiener von Audi, BMW und Mercedes nicht mehr den Schneid abkaufen lassen.
Neben der „Knallbüchse“ Quadrifoglio gibt es nur Diesel
Dennoch ist die hochgezüchtete Version nicht mehr als ein Symbol für das Selbstverständnis der Marke, denn rund 90 Prozent der Käufer werden sich für die momentan einzige Motoren-Alternative entscheiden: einen 2,2-Liter-Diesel mit wahlweise 136, 150 und 180 PS. Erst ab Herbst sind auch Benziner im Angebot.
Für unsere erste Ausfahrt stand die 180-PS-Version zur Verfügung. Der Selbstzünder hinterlässt einen vitalen Eindruck, verträgt niedertouriges Bummeln genauso gut wie hohe Drehzahlen. Selbst bei höherem Tempo geht es im Innenraum angenehm ruhig zu. Der manierliche Federungskomfort spricht für eine sorgfältige Abstimmung. Und die zivile Diesel-Version legt eine bemerkenswerte Dynamik an den Tag, schnürt lässig über kurvige Landstraßen. Fahrspaß ist mit der hübschen Italienerin garantiert.
Mit dem Platzangebot eines Ford Mondeo oder VW Passat kann die Giulia zwar nicht aufwarten. Wohl aber mit einem aufgeräumten Cockpit mit nur wenigen Tasten, einem großen Navibildschirm und selbst erklärenden Bediensystem samt modernem Dreh-Drück-Steller hinter dem Schalthebel. Und endlich hat Alfa mit Assistenzsystemen wie Kollisionswarnung samt autonomer Notbremsfunktion und Spurhalteassistent (beides Serie) Anschluss an die Premium-Konkurrenz gefunden. Leider auch beim Preis: Die Basis kostet 33.100 Euro.
Positiv: Leichtfüßiges, direktes Fahrverhalten. Aufgeräumtes Cockpit. Intuitives Bediensystem. Laufruhiger, kräftiger Dieselmotor.
Negativ: Nur durchschnittliche Platzverhältnisse. Umklappbare Rückbank nur gegen Aufpreis. Hoher Preis. Zum Marktstart noch keine kleinen Benzinmotoren.
Alle weiteren Infos über den Alfa Romeo Giulia bekommst du hier: www.alfaromeo.de