Suzuki Jimny Ranger Comfort
Als der Suzuki Jimny das Licht der Welt erblickte, war Willy Brandt Bundeskanzler, die Beatles veröffentlichten ihre letzte Schallplatte und Jochen Rindt wurde mit Lotus Formel 1-Weltmeister. 45 Jahre ist dies nun her. Im Gegensatz zu der SPD-Ikone, der britischen Band und dem Rennfahrer aus Österreich ist der Miniatur-Offroader aber noch quicklebendig. Die nunmehr fünfte Generation des Japaners, der zwischenzeitlich auch als LJ, SJ und Samurai firmierte, ist nach einer Laufzeit von 15 Jahren und diversen Schönheitsoperationen zwar nicht mehr der Frischeste, genießt aber immer noch hohes Ansehen.
In den 90er-Jahren gerne vom Jungvolk als Lifestyle-Car vor der Eisdiele geparkt, geht es den Käufern heute allerdings wieder mehr um die Geländetauglichkeit des allradangetriebenen Gefährts. Suzuki reagierte auf die geänderte Nachfrage unter anderem mit dem Sondermodell Ranger. Ausgestattet ist der Ranger mit einem robustem Trenngitter zum mit einer flexiblen Abdeckung verkleideten Laderaum, einer Anhängerkupplung für bis zu 1.300 Kilo schwere Anhängsel, Gummi-Fußmatten und einer Mag-Lite-Taschenlampe. So will er vor allem die Herzen derjenigen Waidmänner erobern, die sich die um ein vielfaches teureren „Jägermeister“ von Mercedes oder Land Rover nicht leisten können oder wollen. Der hier getestete Ranger in der mittleren „Comfort“-Ausstattung steht für moderate 17.590 Euro in der Preisliste.
Am selbstbewussten Auftritt des Jimnys hat sich in all den Jahrzehnten nichts geändert. Der 3,70 Meter lange, 1,50 Meter breite und 1,70 Meter hohe Gelände-Würfel strahlt Zuverlässigkeit aus. Blickfang ist die markante Nutze auf der Motorhaube, unter der nahezu ungedämmt ein 1,3 Liter großer Vierzylinder-Benzinmotor seine Arbeit verrichtet. Der Fahrer und seine bis zu drei Passagiere werden somit nach dem Dreh am Zündschlüssel akustisch eins mit den 84 Pferden (62 kW), die dem Ranger zu ordentlichen Fahrleistungen verhelfen. Irgendwie passt die Geräuschkulisse auch zu dem 80er-Jahre-Flair, das der spartanisch eingerichtete Innenraum verbreitet.
Eine asphaltierte Straße ist schon etwas Feines – für den Jimny aber keinesfalls Voraussetzung für flottes Vorankommen. Der „on the road“ über die Hinterräder angetriebene Japaner kann über ein Zwischengetriebe in den Allrad-Modus geschaltet werden. Für Touren über Stock und Stein steht zusätzlich eine Geländeuntersetzung zur Verfügung. Der weite Radstand, das für einen Offroader geringe Gewicht von nur 1,1 Tonnen und die Bodenfreiheit von fast 20 Zentimetern lassen den Jimny auch steile Böschungen erklimmen und flache Bachläufe durchqueren. Das Kurvenfegen auf der Landstraße sollte man hingegen tunlichst unterlassen. Dafür ist weder das mit zwei Starrachsen und vier Schraubenfedern bestückte Fahrwerk noch die recht indirekt reagierende Lenkung ausgelegt. Nur über die Heckräder angetrieben neigt der Japaner zudem rasch und unvermittelt zum Übersteuern.
Gar nicht retro, sondern durchaus zeitgemäß ist die Serienausstattung: Von ABS und ESP über Klimaanlage und Sitzheizung bis hin zu beheizbaren Außenspiegeln und CD-Radio ist vieles inklusive, was das Autofahrerleben sicherer und komfortabler macht.
Fazit: Alle, denen die Begriffe Starrachse, Untersetzung und Wattiefe im automobilen Alltag wichtiger sind als LED-Tagfahrlicht, USB-Anschluss und Zweizonen-Klimaautomatik, werden vom Jimny Ranger nicht enttäuscht sein. Suzuki darf sich mit dem Nachfolger für seine Gelände-Legende gerne noch ein bisschen Zeit lassen.
Weiter Infos und alle techischen Daten vom Suzuki Jimny Ranger Comfort bekommst Du hier: www.suzuki.de