Augen auf beim Gebrauchtwagen
Was Sie beim Kauf von einem Gebrauchtwagen beachten sollten!
Bei einer ersten Fahrt lässt sich mit eine Probefahrt viel herausfinden.
Den ersten Eindruck über den zum Verkauf stehenden Gebrauchtwagen liefert in der Regel die Optik, und kaum ein Interessent wird es sich nehmen lassen, das Fahrzeug gründlich von außen zu inspizieren. Entscheidend sollte aber letzten Endes die Probefahrt mit dem Auto sein, handelt es sich hierbei doch um die einzige Möglichkeit, die Fahreigenschaften des Wagens kennenzulernen.
Doch worauf ist zu achten? Profis raten zunächst, dass man unbedingt in Begleitung eines Bekannten oder Familienmitglieds, das sich idealerweise mit Autos auskennt, fahren sollte, da sich so eine Person ausschließlich auf den Wagen konzentrieren kann.
Außerdem empfehlen sie, dass eine Probefahrt wenn möglich bei Tageslicht stattfindet. Bereits beim Anlassen des Motors gilt es auf die Kontrollleuchten zu achten, die innerhalb weniger Sekunden erloschen sein sollten. Das bedeutet
normalerweise, dass mit den wichtigsten Systemen alles in Ordnung ist.
Idealerweise kontrolliert eine der beiden Personen vor Beginn der Fahrt, ob alle Leuchten und Lichter einwandfrei funktionieren. Dazu gehören neben den Scheinwerfern und Blinkern auch die Lichthupe, die Bremslichter und die Nebelschlussleuchte. Während der Fahrt selbst ist dann darauf zu achten, ob sich die Gänge flüssig schalten lassen oder wie sich die Automatik verhält.
Der Beifahrer sollte außerdem auf Federung und Rollgeräusche achten. Zudem gilt es Gebläse, Fensterheber, Schiebedach und Klimaanlage zu testen. Auch das Radio sollte man während dieser ersten Fahrt ausprobieren, allerdings raten Fachmänner dazu, dass man es danach wieder ausschaltet, da man so die Geräusche des Wagens besser wahrnehmen kann.
Angst vor der „Gurke“ beim Gebrauchtwagenkauf – Jeder Zweite sieht große Risiken!
Viele Autofahrer beschleicht beim Kauf von einem Gebrauchtwagen ein ungutes Gefühl.
Fast jeder Zweite (43 Prozent) sieht „große Risiken“ und hat „immer ein ungutes Gefühl“ beim Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs, so das Ergebnis einer Umfrage von DEKRA unter 1.450 Autofahrern.
Bei älteren Personen ist dieser Anteil noch höher (47 Prozent). Immerhin: Mehr als die Hälfte der befragten Autofahrer (57 Prozent) beurteilt die Risiken als „eher gering“ und ist davon überzeugt, dass der Käufer „meistens preiswert ein gutes Auto“ findet.
Gegen das Risiko, die sprichwörtliche „Gurke“ zu erwerben, sichern sich 74 Prozent der Autofahrer durch eine Probefahrt mit dem Gebrauchtwagen ab und 61 Prozent durch den Check eines Sachverständigen (61 Prozent).
56 Prozent bestehen auf einer neuen Hauptuntersuchung, 48 Prozent schließen eine Gebrauchtwagen Garantie ab und 45 Prozent nehmen zum Kauf einen versierten Bekannten mit.
Letzte Schritte vor dem Kauf – Dokumente sorgfältig prüfen!
Wenn die Probefahrt erfolgreich absolviert wurde und man sich mit dem Verkäufer auf einen Preis geeignet hat, steht dem Vertragsabschluss eigentlich nichts mehr im Wege.
Allerdings gilt es noch einige Einzelheiten zu überprüfen, bevor man unterschreibt. So sollte man sich vom Verkäufer die Zulassungsbescheinigungen zeigen lassen. Diese umfassen den Fahrzeugschein und den Fahrzeugbrief. Bei einem angemeldeten Auto muss der Kfz-Schein vorliegen.
Ist das Fahrzeug nicht angemeldet, sollte der Fahrzeughalter im Besitz einer Abmeldebescheinigung sein. Handelt es sich bei der verkaufenden Person nicht um den Eigentümer des Wagens, muss eine entsprechende Vollmacht vorhanden sein. Fehlt diese, sollte man vom Kauf unbedingt Abstand nehmen, da die Gefahr groß ist, dass es sich um einen gestohlenen Wagen handeln könnte. Experten raten zudem, dass man auf jeden Fall die Fahrgestellnummer überprüfen
sollte. Sie ist in der Regel im Motorraum des Wagens angebracht und muss mit der Nummer in der Zulassung übereinstimmen.
Außerdem gilt es auch die Eintragungen in Fahrzeugbrief und -schein bezüglich Erstzulassung und der technischen Daten zu überprüfen: Diese müssen identisch sein. Auch Umbauten, die vorgenommen wurden, wie etwa eine Leistungssteigerung, müssen hier aufgeführt werden. Zudem hat der Verkäufer den letzten Bericht der Hauptuntersuchung vorzulegen, da dieser für die Ummeldung oder Neuzulassung erforderlich ist.
Der private Autokauf ist mit Risiken verbunden!
Experten empfehlen den Kauf eines Gebrauchtwagens von privat besonders dann, wenn das Auto nur für einen bestimmten Zeitraum benötigt wird oder als Erstwagen für Fahranfänger gedacht ist. Meist sind diese Autos nämlich günstiger als die gebrauchten Fahrzeuge beim Händler.
Jedoch sollte man sich in diesem Fall über einige Dinge im Klaren sein und diese bei der Kaufentscheidung berücksichtigen: Wer von einer Privatperson einen Gebrauchtwagen kaufen möchte, sollte beispielsweise bedenken, dass hier meistens keine Gewährleistung möglich ist. Das heißt: Wer bei einer Besichtigung oder Probefahrt einen Mangel nicht entdeckt, sondern erst nach dem Kauf darauf aufmerksam wird, hat keine Möglichkeit, Forderungen zu stellen.
Zudem werden viele Autos privat weiterverkauft, ohne dass sie zuvor noch einmal gründlich in der Werkstatt überprüft wurden. Als Käufer weiß man daher nicht, welche Mängel unter Umständen noch vorliegen, von denen dem Verkäufer selbst nichts bekannt ist oder wie lange das Auto noch durch den TÜV kommt.
Dem können Käufer jedoch entgegenwirken, indem sie das Auto vor Abschluss eines Kaufvertrages durchchecken lassen. Generell raten Experten, dass man bei der Probefahrt eines solchen Wagens einen Auto-Fachmann mitnehmen sollte.
Zudem gilt es, den Kilometerstand zu kontrollieren und sich die Papiere des Wagens zeigen zu lassen. Ein weiteres Kriterium, das zwar nichts mit dem Auto an sich zu tun hat, aber dafür umso mehr über die Seriosität des Verkäufers verrät, ist die Kommunikation. Wenn ein angeblicher Privatverkäufer nur per Email oder sehr selten zu erreichen ist oder sich gar an einem abgelegenen Ort treffen will, sollte man unbedingt die Finger davon lassen und den Gebrauchtwagen nicht kaufen!