Der Jeep Wrangler Unlimited
Der Jeep Wrangler Unlimited im Test
Ja, es gibt sie noch: die Dinosaurier. Zumindest auf dem Automobilmarkt. Und dort vor allem im Segment der Geländewagen. Neben dem luxuriösen Mercedes G (ab 87.000 Euro) aus deutscher Produktion und dem spartanischen Lada Taiga (ab 9.990 Euro) aus Russland, tummelt sich auch der mittelpreisigen Jeep Wrangler aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten im Jurassic-Park der Geländewagen. Das aus der inzwischen zum Fiat-Konzern gehörenden US-Autoschmiede rollende Urviech stammt vom legendären „Willys MB“ ab – einem leichten Militärfahrzeug, das in den Nachkriegsjahren auch das deutsche Straßenbild in der amerikanisch besetzten Zone prägte.
Die zivile Version hat sich im Zuge des Offroad-Hypes in den 80er- und 90er-Jahren zu einem Lifestyle-Car nicht nur in der Country- und Western-Szene entwickelt. Robust, cool und ein bisschen protzig erfreut sich auch das JK genannte, aktuelle Modell noch immer großer Beliebtheit. Angeboten wird der Wrangler als kurzer Zwei- und langer Viertürer. Die Preisliste beginnt bei 34.000 Euro. Hier im Test, die Langversion „Unlimited“ mit Dieselmotor, Automatikgetriebe und üppiger „Rubicon“-Ausstattung für 42.900 Euro. Das Testfahrzeug war zudem mit einem Softtop ausgestattet, das den Jeep Wrangler nach wenigen Handgriffen in ein riesiges Cabrio verwandelt.
Riesig ist der Wrangler Unlimited allemal: 4,75 Meter lang, 1,87 Meter breit und ebenso hoch. Auch, wenn ein gutes Stück der Fahrzeuglänge auf die „Schnauze“ entfällt, bleibt noch mehr als genug Platz für fünf Passagiere und reichlich Gepäck für den Campingurlaub in der Wildnis. Außerdem darf der Jeep 2,2 gebremste Tonnen an den Haken nehmen. Das reicht locker für zwei Große Pferde im Anhänger.
Mit seinem 50er-Jahre-Blechkleid, den von außen sichtbaren Türscharnieren, der schmalen Frontscheibe und den Rundscheinwerfern entführt der Jeep den Betrachter in die automobile Vergangenheit.
Im Innenraum geht’s da schon wesentlich zeitgemäßer zu. Vielfach verstellbare, lederne Sessel, der große Touchscreen im Armaturenbrett und der Wahlhebel fürs fünfstufige Automatikgetriebe sind nur einige der Errungenschaften des neuen Jahrtausends, die im Wrangler Einzug gehalten haben. Auch Berganfahrhilfe, Stabilitätsprogramm, Reifendruckkontrollsystem und der intelligente Allradantrieb fehlen nicht. Letzterer qualifiziert den Jeep durch die zuschaltbare 4:1-Geländeuntersetzung, die zwei sperrbaren Achsdifferenziale und den entkoppelbaren Frontstabilisator auch für den Ritt durchs schwere Gelände.
Ein Kurvenfeger hingegen ist der Zweitonner schon wegen seines auf Feld und Wald getrimmten Fahrwerks mit Starrachsen und Schraubenfedern vorn und hinten nicht. Auf Asphalt empfiehlt sich der Ami als Cruiser – und zwar als einer, der auf der Autobahn mithalten kann. Der abenteuerlustig knurrende 2,8-LiterCommon-Rail-Dieselmotor leistet 200 PS (147 kW) und beschleunigt den Offroader in weniger als zwölf Sekunden auf Tempo 100. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er an der 170 km/h-Marke. Das satte Drehmoment von 460 Nm liegt bereits bei 1.600 U/min an und sorgt für einen starken Antritt.
Natürlich ist der Jeep Wrangler kein Sparmeister, der Durst hält sich angesichts des Gewichts, der Form und der Motorisierung aber in erfreulichen Grenzen: Bei den Testfahrten ließ sich ein Verbrauch von unter zehn Litern auf hundert Kilometern realisieren. Auf der Höhe der Zeit ist auch die Komfortausstattung unter anderem mit Tempomat, Klimaautomatik und hochwertigem Audiosystem mit Subwoofer.
Fazit: Der Jeep Wrangler Unlimited 2.8 CRD Rubicon ist ein waschechter Ami mit Hinguckeroptik, der sowohl als Familienkarosse als auch Abenteurergefährt seinen Mann steht. Der Kaufpreis geht angesichts der starken Motorisierung und der opulenten Ausstattung in Ordnung.
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